1903-05-12Boars Hill, Vereinigtes Königreich1989-12-26London, Vereinigtes Königreichmale

Sonate d-moll, op. 22, für Bratsche und Klavier

Besetzung
Bratsche, Klavier
Entstehungsjahr
1945
Verzeichnis, Nr.
op. 22
Tonart
d-moll
Spieldauer ca.
17 Min.
Gattungen
Sonate, Duo
Literatur
Ewald · Directory «Musik für Bratsche», CH, 2013
Verlag
Master Music
Chester, 1949
Chester, 1996
 

Inputs

Karin@vioolbouwer.nl : 
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Rezension zur Viola-Sonate in d-Moll, Op. 22, von Lennox Berkeley Die Viola-Sonate von Lennox Berkeley, komponiert 1945-46, ist eine bemerkenswerte Bereicherung des Bratscherepertoires. Heute hatte ich das Vergnügen, dieses Werk gemeinsam mit der Pianistin Lauretta Bloomer in ihrem charmanten Haus in Sliedrecht zu spielen. Die Sonate eignet sich hervorragend für fortgeschrittene Studierende eines Konservatoriums und stellt sowohl technische als auch emotionale Herausforderungen. Der erste Satz, mit der Bezeichnung Allegro ma non troppo, besticht durch seine Balance zwischen Energie und lyrischer Tiefe. Die Markierung non troppo scheint sich eher auf den Charakter als auf das Tempo zu beziehen, insbesondere wenn man den Satz gedanklich “in Eins” fasst. Ein plötzlicher Tranquillo-Abschnitt kommt überraschend und erfreulich, was Berkeleys Sensibilität für Charakterwechsel unterstreicht. Die zahlreichen Charakterangaben in diesem Satz machen ihn besonders lohnenswert für Musiker*innen, die gerne mit Klangfarben und Stimmungen experimentieren. Auffällig ist, dass dieser Satz deutlich länger ist als die anderen beiden, was ihm ein besonderes Gewicht verleiht. Der zweite Satz, Adagio, ist von einer ergreifenden Schönheit und langen, weit gespannten Phrasen geprägt, die eine sorgfältige Gestaltung erfordern. Die scharfen Rhythmen der Zweiunddreißigstel am Ende der langen Noten sind entscheidend, um die fast feierliche Atmosphäre einzufangen, die an eine Prozession erinnert. Dieser Satz fordert die Musiker*innen dazu heraus, die Phrasen zu weiten und ihre meditative Qualität beizubehalten, ohne dabei die darunterliegende Spannung zu verlieren. Der dritte Satz, Allegro, hat einen lebhaften und beschwingten Charakter. Sein tänzerisches, von Volksmusik inspiriertes Gefühl wird besonders durch den Wechsel zwischen 6/8- und 4/8-Takten unterstrichen, was ihn sehr unterhaltsam zu spielen macht. Dieses Finale besitzt eine mitreißende Energie und rundet die Sonate auf äußerst befriedigende Weise ab. Die rhythmischen Feinheiten und der lebhafte Geist machen diesen Satz zu einem wahren Fest für die Vielseitigkeit der Bratsche. Die gesamte Sonate hat eine Dauer von etwa 17 Minuten und eignet sich daher hervorragend als Programmpunkt für die erste Hälfte eines Recitals. Berkeleys Komposition ist ausgesprochen idiomatisch für beide Instrumente, wobei Klavier und Bratsche in einem eleganten Dialog stehen. Das Werk erfordert nicht nur technische Fertigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis für Klangfarben und Charakter und belohnt Musiker*innen, die eine breite Palette an Emotionen zum Ausdruck bringen können. Zusammenfassend ist Berkeleys Viola-Sonate ein fesselndes und emotional reiches Werk. Ob als Zentrum eines Recitals oder als Teil eines Programms – es bietet sowohl Musiker*innen als auch dem Publikum eine bedeutungsvolle und farbenreiche musikalische Reise. Karin Dolman 7. Januar 2025

Review of Lennox Berkeley’s Viola Sonata in D minor, Op. 22 Lennox Berkeley’s Sonata for Viola and Piano, composed in 1945-46, is a remarkable addition to the viola repertoire. Today, I had the pleasure of playing this sonata with pianist Lauretta Bloomer in her charming home in Sliedrecht. The sonata is a perfect piece for advanced conservatory students, offering challenges in both technical execution and emotional expression. The first movement, marked Allegro ma non troppo, is striking in its balance of vigor and lyrical depth. The marking non troppo seems to influence the character rather than tempo, especially when thinking of the piece in one. A sudden Tranquillo passage comes as a delightful surprise, highlighting Berkeley’s sensitivity to character shifts. The character indications throughout this movement make it especially rewarding for performers who enjoy exploring tonal colors and moods. Notably, this movement is significantly longer than the other two, giving it a weighty presence. The second movement, Adagio, is hauntingly beautiful, with long, expansive phrases that demand careful attention to phrasing and color. The sharp rhythms of the 32nd notes at the end of the long notes are crucial to capturing the movement’s solemn, almost funereal atmosphere. There’s a sense of deep introspection here—a challenge lies in broadening the phrases to maintain their meditative quality without losing the tension beneath. The third movement, Allegro, shifts to a lively and buoyant character. Its folk-inspired dance feeling, driven by the interplay between 6/8 and 4/8 time signatures, makes it particularly enjoyable to perform. This finale has an infectious energy that brings the sonata to a satisfying conclusion. The rhythmic intricacies and vibrant spirit make it a true celebration of the viola’s versatility. The sonata has a total duration of approximately 17 minutes, making it a perfect piece for the first half of a recital. Berkeley’s writing is idiomatic for both instruments, with the piano and viola engaging in an elegant partnership throughout. It’s a work that demands not only technical skill but also a nuanced understanding of tone and character, rewarding performers who bring a wide palette of emotions to the table. In summary, Berkeley’s Viola Sonata is a compelling and emotionally rich work. Whether as a recital centerpiece or part of a program, it offers both performers and audiences a meaningful and colorful musical journey. Karin Dolman 7th of January 2025
Umschlag / CoverUmschlag / Cover
Edition: Chester, 1949 (JWC811)
Rückseite / Back coverRückseite / Back cover
Edition: Chester, 1949 (JWC811)
Sonate d-moll, op. 22, für Bratsche und Klavier